Gemeinsame Initiative der Kommune mit Polizei
und der Sportjugend Frankfurt
Frankfurt/Hafenpark. 20 Übungsleiter der Sportjugend Frankfurt werden an diesem Freitag und Samstag vom frühen Abend bis in die Nacht im Hafenpark im Ostend unterwegs sein, um mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch zu kommen. Ziel ist, die Situation dort zu beruhigen. „Wir werden fragen, welche Angebote sie sich wünschen und mit welcher Motivation sie unterwegs sind“, sagt Peter Benesch aus dem Vorstand der Sportjugend Frankfurt. Die Übungsleiter der Sportjugend werden in höflicher Weise darauf hinweisen, dass auch im Freien Masken zu tragen und Abstände einzuhalten sind. Sie werden auch Masken verteilen. Vor zwei Wochen musste die Polizei eine Party von 500 Jugendlichen im Hafenpark nach Mitternacht auflösen, nachdem ein junger Mann leicht verletzt wurde und Corona-Regeln missachtet worden waren.
„Jugendliche wollen etwas erleben!“
Die Sportjugend Frankfurt bietet seit mehr als 20 Jahren Nachtsport in zwölf großen Sporthallen im Stadtgebiet an, überwiegend Fußball und Basketball. Aufgrund der Pandemie fällt der Nachtsport, an dem normalerweise bis zu 10.000 Jugendliche im Jahr teilnehmen, seit einem Jahr aus. „Jugendliche wollen sich treffen und etwas erleben, das ist absolut verständlich“, sagt Jugenddezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). „Seit einem Jahr findet nichts mehr statt, was Spaß macht – deshalb wollen wir mit der Sportjugend Frankfurt herausfinden, welche pandemietauglichen Aktivitäten eine attraktive Alternative sein könnten.“
„Corona-konformer Nachtsport“
Die Sportjugend hat zum Beispiel gerade Spinning-Fahrräder in Gruppenstärke angeschafft, Rudergeräte sollen in Kürze folgen. „Damit könnten wir zum Beispiel Corona-konformen Nachtsport anbieten“, erklärt Peter Benesch. „Wir können nicht einfach nur alles verbieten, sondern müssen auch andere Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene schaffen“, sagt Frankfurts Sicherheits- und Sportdezernent Markus Frank (CDU). „Kein Kino, keine Kneipe, kein Club hat offen – da ist es eine gute Lösung, sich draußen zu treffen. Aber natürlich müssen Abstände eingehalten und Masken getragen werden.“
Zügige Auswertung der Befragungen
Der Einsatz der Übungsleiter der Sportjugend wird je zur Hälfte aus dem Etat des Jugenddezernats und aus dem Etat des Sportdezernats bezahlt. Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) als Chef des Corona-Krisenstabes der Stadtverwaltung befürwortet den Einsatz der Übungsleiter ebenfalls: „Angesichts steigender Inzidenzen müssen wir etwas unternehmen. Niemand hat etwas gegen Partys und gute Laune, aber wir müssen unbedingt vermeiden, dass Feiern mit vielen Menschen unter freiem Himmel zur Verbreitung des Corona-Virus und seiner gefährlichen Mutationen beitragen.“
Der Einsatz der Sportjugendbotschafter wird in der kommenden Woche zusammen mit der Polizei, den beteiligten Ämtern und dem Corona-Krisenstab ausgewertet. Danach wird entscheiden, ob die Übungsleiter weiterhin abends am Wochenende unterwegs sein sollen und welche Alternativen womöglich angeboten werden „Die Sportjugend hat einen anderen Zugang zu den Jugendlichen als unsere Polizisten“, sagt Frankfurts Polizeipräsident Gerhard Bereswill. „Deshalb freue ich mich, dass dieser Weg gefunden wurde. Sich draußen zu treffen ist keine Straftat, und deshalb steht hier auch die Polizei nicht im Vordergrund.“
Gemeinsame Presseerklärung der Dezernate:
Daniela Birkenfeld, Stefan Majer und Markus Frank
Rückfragen bitte an Uta Rasche,
Pressesprecherin Sozialdezernat der Stadt Frankfurt,
Tel. 01520/1687185