7 Pflichtspiele – Null Tore!
Neu formiertes Glaser-Team braucht jede Unterstützung
Raus im Pokal, kein Sieg in der Bundesliga und in der Euro-League. Platz 15, Punktgleich (4) mit Borussia Mönchengladbach, dem Team von Ex-Trainer Adi Hütter, das aktuell auf dem Abstiegs-Relegationsplatz steht. Dazu lautstarke Gäste-Kurven aus Stuttgart (1:1) und Istanbul (1:1), die in Unterzahl zumeist mehr Spektakel machen, als die zwar bemüht emotionalen, aber sehr konservativ wirkenden Frankfurter (Sitzplatz-) Fans. Am vergangenen Sonntag reichte es bei Glasners Ex-Club Wolfsburg auch wieder nur zu einem mageren und am Ende glücklichen 1:1.
Eintracht beantragt 7.500 zusätzliche Stehplätze
„Entweder Alle oder Keiner“, lautet das einsilbige Statement der organisierten Eintracht-Fans, die ohne ihre Stehplatz-Kurve nicht ins Stadion kommen wollen, obwohl ihr Team aktuell dringend diesen „organisierten“ Support benötigen würde. Wohl auch aus diesem Grund hat Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann zu Beginn dieser Woche beim Frankfurter Gesundheitsamt den Antrag auf zusätzliche 7.500 Stehplätze in der aktuell mit Sitzplätzen ausgestatteten Nordwest-Kurve beantragt. Eine Entscheidung der Behörde lag bei Redaktionsschluss nicht vor. Und wenn diese negativ ausfällt? „Aktuell gibt es eben nicht jenen Fußball, den die Fans in den organisierten Fanclubs lieben. Deshalb muss man verstehen, wenn sie fernbleiben“, erklärte Eintracht-Fanprojektleiter Basti Beck bereits zu Beginn der Corona-Krise gegenüber dem SJF-Journal. In Anbetracht der aktuellen Ergebnis-Krise wird sich der eine oder andere Fanclub überlegen müssen, ob diese kompromisslose Entscheidung wirklich richtig ist. Hinzu kommt, dass Eintracht Frankfurt (im Gegensatz zu anderen Clubs) nach wie vor an der 3-G-Regel festhalten will, was speziell ungeimpften (aber tagesaktuell getesteten) Jugendlichen weiterhin einen Stadionbesuch möglich macht.
Glasers Handschrift nicht zu erkennen
Doch auch sportlich läuft es unter dem neuen Trainer Oliver Glasner noch nicht rund. Zwar erzielten mit Kostic (1:0 gegen Stuttgart) ein erst kurz vor dem Spiel „begnadigter“ Profi und mit Lammers (1:1 gegen Fenerbahçe/1:0 gegen Wolfsburg) ein erst kurz vor Ende der Transferperiode verpflichteter Mittelstürmer vielversprechende Tore, doch ein echtes Spielsystem ist aktuell nicht zu erkennen. Neben vielen technischen Fehlern im Passspiel und Spielaufbau, scheint Glasner einige Profis auf Positionen einzusetzen, die ihren Fähigkeiten nicht entsprechen. Einem Kostic als offensiven Linksaußen fehlt der ihn letzte Saison so gefährlich machende Anlauf aus der Tiefe. Der als Mittelstürmer gekaufte Borré wirkt als Außenstürmer fehlbesetzt und warum der vielleicht torgefährliche und beste Techniker Hauge (Torschütze gegen Dortmund und Bielefeld) zuletzt lediglich als Joker zum Zug kam, fällt auch schwer zu verstehen.
Und jetzt kommt „Mentalitäts-Monster“ Baumgart
Eintracht Frankfurt ist zu wünschen, dass die Frankfurter Behörden die Freigabe der Stehplatz-Kurve genehmigen, damit am kommenden Samstag (25.09.21, 15.30 Uhr) wieder ca. 31.000 Fans ins Waldstadion kommen können. Gegen den wieder erstarkten 1.FC Köln, mit seinem „Mentalitäts-Monster-Trainer“ Steffen Baumgart (und einer sicher wieder sehr lautstarken Gäste-Fankurve) zählt jede (Eintracht-) Stimme. Wie lautet die immer wieder zitierte These der Fußballfans? „Der Verein steht über allem!“ …. Das mag man aktuell auch den so extrem „Wir-bezogenen“ fernbleibenden, organisierten Stehplatz-Fans zurufen. Supportet Euer Team vor Ort, wo es aktuell nötig ist.
Jochen Golle