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erstellt am: 3 Nov, 2021

Auch Ansgar Brinkmann vermisst die „Ultras“

Eintracht Frankfurt bleibt zu Hause in der Liga ohne „Ultra-Support“ sieglos

Er kickte nur gut zwei Spielzeiten (1997 bis 99) im Eintracht-Trikot und gilt doch bei vielen Fans als „Kult-Figur“. Ansgar Brinkmann, inzwischen 51 Jahre alt, besuchte das Heimspiel der Frankfurter Eintracht gegen RB Leipzig und erklärte nach dem Spiel gegenüber dem SJF-Journal, dass er immer noch mit der Eintracht mitfiebere und viele Freunde im Rhein-Main-Gebiet habe. Ex-Stürmer Brinkmann sieht die Eintracht in einem schwierigen Umbruch. „Den Last-Minute-Punkt gegen Leipzig nehmen wir natürlich gern mit, auch wenn dieser sehr glücklich war“, bewertete Brinkmann den späten Ausgleichstreffer (90.+4) von Tuta (siehe Foto).

Kult-Stürmer Ansgar Brinkmann (re. Neben SJF-Pressesprecher Jochen Golle) vermisst „Klartext-Profis“ und den Support der Ultras im Waldstadion. Foto: Moni Pfaff

„Früher diskutierten man nicht hinter vorgehaltener Hand“

„Da stimmen viele Abläufe noch nicht und dass die Ultras nicht im Stadion sind, macht es nicht leichter“, stellt Brinkmann klar. Gerade der außergewöhnliche Fan-Support im Waldstadion habe auch schon zu seiner aktiven Zeit den einen oder anderen Punkt gewonnen. Zudem fehlen Brinkmann nicht nur bei der Eintracht, sondern in der ganzen Bundesliga „richtige Typen, die Klartext reden und nicht wie heute auf dem Platz hinter vorgehaltener Hand kommunizieren“ Dennoch sollte man seiner Meinung nach Trainer Glasner noch etwas Zeit geben, wenngleich es bedenklich sei, dass zu Beginn der Saison neu verpflichtete Offensiv-Spieler wie Lammers, Lindström oder Hauge auch am gegen Leipzig zu Spielbeginn unisono auf der Bank saßen. „Sowas kratzt am Selbstbewusstsein“, fürchtet Brinkmann.

Verteidiger Tuta (re.) traf in der Nachspielzeit zum 1:1 und rettete Eintracht-Frankfurt gegen RB Leipzig einen Punkt. Foto: Moni Pfaff

Ablehnung von teuren PCR-Tests und Maskenpflicht

Doch auf einen zeitnahen Support der organisierten Fanszene darf Eintracht Frankfurt nicht hoffen. „Alle oder Keiner“ lautet weiterhin die klare Ansage der „Ultras“, die sowohl 2G- als auch das von Eintracht-Boss Hellmann gegenüber den Behörden schwer „erstrittene“ 3G+-System (mit Maskenschutz auf den Stehplätzen) weiterhin ablehnen. Die aktuell hitzige Diskussion um „Ungeimpfte“ und „Geimpfte“ und die weggefallene Möglichkeit eines kostenfreien Corona-Tests (wer ungeimpft ins Stadion möchte, muss einen bis zu 75 € teuren PCR-Test vorweisen) trägt offenbar nicht nur in der breiten Gesellschaft, sondern auch speziell in der Fußball-Fanszene zur Spaltung und Ablehnung bei. Anders ist es nicht zu erklären, dass im Heimspiel gegen Leipzig gut 20.000 Plätze frei blieben, und dabei viele Dauerkartenbesitzer auf ihr Besuchsrecht verzichteten.

RB-Stürmer Poulsen verwertete einen irregulär zustande gekommenen Eckball in der 36. Spielminute zum 0:1. Foto: Moni Pfaff

Eintracht-Ultras bleiben weiterhin „Geister-Zuschauer“

Ohne uns, die Fankurven, die Zuschauer im Stadion, die alle Spiele zu demmachen, was sie sind, steht der Fußball ziemlich nackt da. Das zeigten die ersten Geisterspiele bereits deutlich“, konstatierte der „Nordwestkurve-Rat zu Beginn der Geisterspeile am 13.Mai 2020. Im November 2021 bleiben die „Ultras“ den Spielen trotz Rückkehr-Option weiterhin fern, ebenso wie viele ungeimpfte Fans, die kein Geld für einen PCR-Test ausgeben wollen, und auch jene „geimpfte“ Fans, denen die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Fußballstadion nach wie vor zu groß ist. Auf deren Support müssen die Eintracht-Profis und Trainer Glasner weiterhin verzichten. Jochen Golle

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