Eintracht Frankfurt nur 1:1 gegen Köln – „ManU“ will Eintracht-Keeper
Es war ein bitterer Fußball-Sonntag für Eintracht Frankfurt. Praktisch mit dem Anpfiff der Profis gegen den 1.FC Köln im mit 50.800 Zuschauern fast ausverkauften Waldstadion, verloren die Eintracht-Frauen (vor nur 200 Fans) das Finale der Champion-League Qualifikationsturnier in der Nachspielzeit gegen Ajax Amsterdam mit 1.2 und haben damit die Gruppenphase der Königsklasse verpasst.
Ein enttäuschender Eintracht-Sonntag
Und auch für die männlichen Profis sollte dieser Sonntag zum Spielende hin zu einer bitteren Enttäuschung werden, mit einem ärgerlichen 1:1-Unendschieden gegen den 1.FC Köln, dem Schiedsrichter Martin Petersen (trotz VAR-Hinweis auf Abseitsstellung des Kölners Thielemann) in der 82. Spielminute den Ausgleichstreffer nach 5-minütigem Monitoring zusprach. Eine Fehlentscheidung, da die TV-Bilder klar belegten, dass der knapp im Abseits stehende Tietz beim Schuss des Kölner Einwechselspielers Thielemann, Eintracht-Keeper Trapp die Sicht nahm und dieser deshalb nicht reagierte. Doch Petersen deutete die Szene anders. Kurios: Beim Saisonauftakt gegen Schalke 04 half der VAR dem 1.FC Köln, als eine ähnliche Szene beim vermeintlichen Schalker Führungstreffer wegen exakt der gleichen Abseitsstellung und Sichtbehinderung, nach dem Check durch Schiedsrichter Schröder annulliert wurde.
Kölns zweifaches VAR-Glück – Eintrachts Doppel-Frust
Während der VAR dem 1.FC Köln damit bereits zum zweiten Male in dieser noch jungen Bundesligasaison half, hadern die „Adler“ nach dem durch VAR-Eingriff zurück genommenem Foulelfmeter gegen Borré in der Schlussminute des letzten Auswärtsspiels gegen Hertha BSC bereits zum zweiten Mal über das Zusammenspiel von VAR und Schiedsrichter und dadurch nicht zustande gekommene Siege. Während die „glücklichen“ Kölner durch den VAR nach drei Spieltagen mit 5 Punkten auf Tabellenplatz 8 stehen, rangeiert die Mannschaft von Eintracht-Trainer Glasner mit nur mageren zwei Zählern auf Platz 15. Kein Wunder, dass der Frust nach Spielschluss im Stadion tief saß und der auch zuvor sehr unglücklich leitende Schiedsrichter Petersen unter gellendem Pfeifkonzert in die Kabine schritt. Eintracht-Kapitän Rode brachte es nach Spielschluss auf den Punkt: „Der VAR sollte weniger Fehlentscheidungen bringen. Jetzt wird lange diskutiert und man steht am Ende doch mit Fehlentscheidungen da!“
Zweite Halbzeit und Pellegrini machen Hoffnung
Spielerisch hätte Eintracht Frankfurt, nach eher harmloser erster Halbzeit, in der die Gäste mindestens gleichwertig waren und 7:2 Ecken erzielten, durch eine klare Steigerung in der zweiten Hälfte den Heimsieg verdient gehabt. Speziell nach den Einwechslungen von Kamada für Lindström und Alario für Borré, fand das Spielgeschehen fast ausschließlich in der Kölner Hälfte und vor der Eintracht-Fankurve statt. Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung drosch Kamada einen Freistoß aus spitzem Winkel mit voller Wucht aufs Tor, sodass der Ball – von Kölns Kapitän Hector leicht abgefälscht – im langen Eck des Gästetores einschlug. Danach drängten die Hausherren auf einen zweiten Treffer. Der zuvor auf Rechtsaußen eher „verschenkte“ Kolo Muani sprühte auf der Mittelstürmer-Position wesentlich mehr Gefahr und Wucht aus als der zuvor kaum in Erscheinung getretene Borré. Auch der technisch überzeugende Neuzugang Pellegrini zeigte als Kostic-Nachfolger bis zu seiner Auswechslung in der 80. Spielminute eine starke Partie. Nach dem unglücklichen Ausgleichstreffer der Gäste in der 82. Spielminute passierte 12 Minuten lang kaum noch sportliches. Erst beobachtete Schiedsrichter Petersen 5 Minuten (!) lang den VAR-Monitor, ehe er zurecht 7 Minuten nachspielen ließ. Doch dieser VAR-Eingriff hatte den Eintracht-Profis im VARsten Sinne den sportlichen Stecker gezogen.
Geht Kevin Trapp zu Manchester United?
Am kommenden Sonntag beschließt Eintracht Frankfurt den 4. Bundesligaspieltag mit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen, die zuletzt mit einem 3:2 in Dortmund überraschten.
Doch zuvor gibt es aktuell Aufregung um einen Abgang von Eintracht-Torhüter Kevin Trapp, dem laut Kicker angeblich ein 4-Jahresvertrag von Manchester United vorgelegt werden soll.
Finanziell wäre dieser Wechsel in die Premiere-League für Trapp sicher äußerst lukrativ. Sportlich wäre es ein Rückschritt von der Champions- in die Euro-League. In Frankfurt ist Trapp zu einer Persönlichkeit herangewachsen und aktuell das prominenteste Gesicht des Profi-Teams. In Manchester erwartet ihn dagegen aktuell reines Chaos. United ist punktloser Tabellenvorletzter, Ronaldo sorgt für Wirbel, Trainer Ten Haag steht vor dem Rauswurf. Man mag Trapp zurufen: „Tu Dir Manchester United nicht an!“ Jochen Golle