„Sport für Alle“ – Sportjugend Frankfurt stellt Inklusion in den Fokus
Frankfurt-Fechenheim. In Kooperation mit dem Frankfurter Inklusions-Sportverein e.V. (www.fisev.de) und verschiedenen Frankfurter Sportvereinen fand am 8. und 9. Oktober 2022 in der Fabriksporthalle Fechenheim ein bemerkenswertes „Inklusions-Wochenende“ als Pilot-Projekt statt. Mitorganisatorinnen waren SJF-Jugendsprecherin Amina El Mousaid und SJF-Vorsitzende Petra Pressler, die sich bei den unterstützenden Vereinen herzlich bedankten. „Ohne den (Geräte-) Support des Inklusions-Sportvereins wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen“, konstatierte Preßler mit Blick auf die zahlreichen Rollstühle und anderen zwingend notwendigen Inklusions-Sportgeräte.

„Aktiver Besuch der Sozialdezernentin
Am Samstag gegen 11 Uhr wurden alle Sportangebote in der Halle aufgebaut. Durch die zahlreichen und motivierten Übungsleiter, unter Leitung der für derartige Inklusions-Projekte ausgebildeten Jo-anne und deren Kollegin Piroschka konnten die Aktivitäten um 14 Uhr beginnen.
Dieses Pilotprojekt diente primär als Test für die weiteren, von der Sportjugend Frankfurt geplanten Events dieser Art. Als Gast begrüßten die Veranstalter auch Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl, die nicht nur mit den eingeladenen Sportler/innen gemeinsame Aktionen durchführte (siehe Fotos), sondern gegenüber dem SJF-Journal klar zu erkennen gab, dass die derartige Inklusions-Sportprojekt persönlich sehr unterstützt. „Dies ist eine Sache der Haltung. Frankfurt ist eine Stadt für Alle und da muss es überall Teilhabe-Chance geben“, stellte Voitl klar. „Sport muss auch für Alle da sein“, ergänzte SJF-Präsidentin Petra Preßler.
Finanzierung bleibt ein großes Thema
Angesprochen auf die aufgrund der sensiblen Betreuungsmechanismen entstehenden hohen Übungsleiter-Kosten empfahl die Sozialdezernentin den Aufbau eines funktionellen Netzwerks um Synergieeffekte zu generieren und versprach der Sportjugend Frankfurt ihre Unterstützung bei der Suche nach neuen finanziellen Quellen.

Standortfrage muss zukünftig optimiert werden
Wenngleich sich an beiden Tagen viele bemerkenswerte (sportliche) Aktivitäten in der großen Fechenheimer Turnhalle abspielten, war Amina El Mousaid mit der allgemeinen Resonanz und Besucherzahl nicht zufrieden. „Glücklicherweise besuchten am Sonntag das Inklusionswochenende mehr Familien, Kinder und Jugendliche als am Samstag. Dennoch muss unser Anspruch sein, durch verbesserte Informationspolitik, wie z.B. persönliche Besuche von Schul- und Jugendeinrichtungen, mehr Werbung und einen vielleicht optimaleren, verkehrstechnisch besser zu erreichenden Veranstaltungsort noch viel mehr Jugendliche zu erreichen“, stellte die SJF-Jugendsprecherin selbstkritisch dar.
Die Baustellen- und Verkehrssituation rund um den naheliegenden Riederwald, die am Samstag temporär ausgefallenen U- und S-Bahnen wirkten diesbezüglich ebenfalls kontraproduktiv.
Sport & Inklusion bleibt Herausforderung
Und dennoch kam am spätestens am Sonntag positive Stimmung auf. „Egal ob beeinträchtigt oder nicht, jung oder alt, Politikerin oder Normalbürger, alle haben aktiv bei den Sportangeboten mitgemacht Spaß gehabt. Genau das ist Inklusion und das ist es, was wir erreichen wollen. Und deshalb war dieses Pilotprojekt enorm wichtig“, zog Amina El Mousaid nach diesem Pilotprojekt ein positives Fazit. Nicht zuletzt durch die positive Resonanz der Teilnehmenden und nach Gesprächen mit Eltern und Kindern sieht sich die Sportjugend Frankfurt darin bestätigt, dass das Thema Sport & Inklusion eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielen muss. Eine besondere Herausforderung besteht auch darin, Angebote und Anmeldeprozesse für beeinträchtigte Kinder bei Vereinen zu vereinfachen. Diesbezüglich sieht sich auch die Sportjugend Frankfurt in der Verantwortung den Gedankenaustausch mit ihren (Mitglieds-) Vereinen zu intensivieren.
Damit einhergehend spielt auch die Ausbildung und Finanzierung von Übungsleitern mit dem Schwerpunkt Inklusion eine entscheidende Rolle, die zeitnah in Zusammenarbeit mit den Frankfurter Behörden angegangen werden muss. Amina El Mousaid/Jochen Golle