Eintracht-Mannschaftskapitän analysiert Kader kritisch und selbstbewusst
Das Jahr 2023 läuft weiterhin sportlich erfolgreich für Hessens einzigen Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Zwei 3:0-Bundesliga-Heimsiegen gegen die abstiegsbedrohten Teams von Schalke 04 und Hertha BSC und zwei 1:1-Auswärtspunkteteilungen bei den Spitzenteam aus Freiburg und München folgte im DFB-Pokalachtelfinale ein spektakulärer 4:2-Heimsieg über den überraschend spielstarken Zweitliga-Tabellenführer Darmstadt 98 (Tore: 2x Kolo Muani, Borré, Kamada). Mit 35 Punkte reisen die Spieler von Erfolgstrainer Oliver Glasner als Tabellenfünfter zum 1.FC Köln, der mit 23 Punkten aktuell Rang 11 belegt.
Eintracht ist seit 8 Pflichtspielen unbesiegt
Mit einem Sieg in Köln könnte die Eintracht am kommenden Samstag auf den 3. Tabellenplatz springen, sollten Dortmund (37 Punkte/in Bremen) und Leipzig (36/Heimspiel gegen Union Berlin) ihre Spiele nicht gewinnen. Tabellenführer Bayern München (40 Punkte) spielt zu Hause gegen den VfL Bochum.
Gegner Köln gewann nur eins der letzten 8 Spiele
Die Hessen sind seit der 1-2-Heimniederlage gegen Dortmund am 29. Oktober 2022 unbesiegt und gewannen fünf ihrer letzten acht Pflichtspiele. Gegner Köln siegte im gleichen Zeitraum nur ein einziges Mal beim spektakulären 7:1-Heimerfolg über Werder Bremen. Doch nach drei Niederlagen in Folge zum Jahresabschluss 2022, zeigte sich das Team von „Emotions-Trainer“ Steffen Baumgart im Jahr 2023 sehr kompakt und defensiv stabil. Dem 7:1-Spektakel gegen Bremen, folgten ein beachtenswertes 1:1-Unentschieden beim FC Bayern München und zuletzt zwei torlose Ergebnisse beim FC Schalke 04 und im heimischen Stadion gegen RB Leipzig.
Starke Offensive aber Defensiv-Schwächen
Während der kommende Gegner Köln zuletzt kaum Tore zuließ, wurde die Eintracht-Defensive gegen Schalke 04 und auch Darmstadt 98 bei schnell und breit angelegten Kontern oftmals überraschend leicht ausgespielt. Das hat auch der zuletzt formstarke Eintracht-Kapitän Sebastian Rode erkannt, der jedoch zusammen mit Teampartner Hasebe beim 1:1-Ausgleichstreffer durch Darmstadts Doppeltorschützen Honsack unglücklich agierte. „Bei langen Bällen sind wir in der Dreierkette anfällig, speziell wenn der Gegner im Sturmzentrum mit bulligen Stürmern wie Gregoritsch (Freiburg) oder Tietz (Darmstadt) kommt. Da hat Hase (Hasebe, Anmk. d. Red.) etwas Probleme und wir bekommen oftmals die zweiten Bälle nicht“, analysierte Rode nach Spielschluss in der Mix-Zone kritisch.
Fast perfekt läuft es dagegen in der Offensive, wo Sturm-Ass Kolo Muani im zweiten Plichtspiel in Folge ein Doppelpack schnürte und in der Bundesliga aktuell mit 9 Toren und 10 Torvorlagen Top-Scorer der Liga ist.
„Die Mannschaft hat sich sehr gut gefunden!“
Sebastian Rode lobte aber nicht nur Kolo Muani („Hat er heute wieder sehr gut gemacht“) sondern die positive Entwicklung des gesamten Teams. „Die Mannschaft hat sich gefunden. Die Neuen kommen immer besser zur Geltung. Mario und Kolo sind topfit, aber auch der Rest der Mannschaft fügt sich nahtlos ein. Darauf kommt es an. Auch Phillip Max, der erst neu dazugekommen ist, hat schon zwei sehr gute Spiele gemacht.“
Und Rode bleibt erfreulich fokussiert. Auf die Frage des SJF-Journals nach einem Lieblingsgegner im nächsten DFB-Pokalspiel stellte der Eintracht-Kapitän zunächst klar: „Jetzt kommt erst mal die Bundesliga und dann die Champions-League“. Lächelnd beantwortet er dann aber doch noch die Frage. „Eigentlich nicht. Bayern will zwar niemand, ein Heimspiel wäre schön aber wir können mit einer guten Leistung auch jeden schlagen“. Diese Aussage macht Mut für die nächste Aufgabe in Köln (Anstoß: Sonntag, 12.02.17.30 Uhr). Jochen Golle