Pleitenserie beendet! Aber kommt dieser Sieg im Liga-Endspurt zu spät?
Ausgerechnet gegen den „Lokalrivalen“ und Konkurrenten um Ligaplatz 7 gelang den Profis von Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende ein 3:0-Heimsieg, und damit das Ende der 10 Liga-Spiele andauernden Sieglos-Serie. Kamada (Foulelfmeter), Buta und Torjäger Kolo-Muani stellten vor 50.000 Fans binnen einer knappen Stunde den umjubelten Heimerfolg sicher. Mit diesen drei wichtigen Punkten rückt die SGE (46) an Mainz 05 (45) vorbei auf Rang 8 vor und hat zwei Spieltage vor Saisonende wieder Kontakt zu den für die Conference-League bzw. Euro-League notwendigen Tabellenplätzen 7 (Leverkusen/49) und 6 (Wolfsburg/49).
Gesperrter Trainer Glasner von den Fans gefeiert
Den verdienten Heimsieg und das Ende der Erfolglos-Serie erlebte der für dieses Spiel gesperrte, zwischenzeitlich vom Eintracht-Vorstand für seine Emotionen nach der Hoffenheim-Pleite kritisierte aber von den Fans lautstark gefeierte Trainer Glasner in einer Stadion-Loge mit und wurde am Spielfeldrand von den Assistenztrainern Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr vertreten.
Setzte die geplante Glasner-Trennung Kräfte frei?
Dass die öffentlich gemachte Trennung von Cheftrainer Glasner zum Saisonende ein möglicher „Hallo-Wach-Effekt“ für das gesamte Profi-Team gewesen sein mag, bleibt Spekulation. Zudem war Mainz 05 an diesem Tag ein schwacher Gegner, der zu keinem Zeitpunkt des Spiels den Hauch einer Siegchance hatte. Dennoch fiel auf, dass die Hausherren von Beginn an sehr konzentriert zur Sache gingen, viele Zweikämpfe gewannen und auch endlich wieder zielstrebig auf das gegnerische Tor spielten. Zudem war die Mainzer Abwehr um den langsamen Abwehrchef Bell gegen die Geschwindigkeit von Kolo Muani – insbesondere beim 3:0 – ganz einfach überfordert.
Reicht es noch für Leverkusen und Wolfsburg?
Will Eintracht Frankfurt sich nicht nur auf den möglichen DFB-Pokalsieg gegen RB Leipzig verlassen, müssen in den noch ausstehenden letzten Ligaspielen beim FC Schalke 04 (Sa., 20.Mai, 15.30 Uhr) und eine Woche später im heimischen Stadion gegen den nach wie vor um Platz 4 kämpfenden SC Freiburg wahrscheinlich zwei Siege her, um die um jeweils drei Punkte besseren Clubs aus Leverkusen (Torverhältnis: plus 11) und Wolfsburg (plus 12) noch von Platz 7 bzw. 6 zu verdrängen.
Leverkusen empfängt am Wochenende zu Hause die formschwachen Gladbacher Borussen und reist zum Saisonfinale zum um den Klassenerhalt kämpfenden heimstarken VfL Bochum. Der Vfl Wolfsburg tritt bereits Freitagabend beim SC Freiburg an und spielt am letzten Spieltag zu Hause gegen die dann mutmaßlich bereits abgestiegenen Berliner Herthaner.
„Auf Schalke“ muss erster Sieg im Jahr 2023 her
Von der Papierform her könnten beide Eintracht-Konkurrenten also zumindest noch eines der beiden ausstehenden Spiele verlieren. Dementsprechend müsste die Eintracht wohl die beiden letzten Partien möglichst deutlich gewinnen. Pflicht ist aber, dass Glasner und sein Team am kommenden Samstag „auf Schalke“ der ERSTE Auswärtssieg im Jahr 2023 gelingen muss. Bislang holte die Eintracht in diesem Jahr auf fremden Plätzen lediglich drei Punkte.
„Auf Schalke“ erwartet die Eintracht ein Hexenkessel
Der FC Schalke 04 hingegen hat in 2023 mit 21 Punkten nicht nur zwei Zähler mehr als die „Adler“ gewonnen, sondern im eigenen Stadion nur zweimal verloren und die letzten beiden Heimspiele gegen Bremen (2:1) und Hertha BSC (5:2) dank großer Willenskraft eindrucksvoll gewonnen. Der sich vehement gegen den Abstieg wehrende FC Schalke 04 (Platz 16/30 Punkte) und seine Fans werden in diesem vielleicht letzten Erstliga-Heimspiel sicher Alles geben, um die ultimativen drei Heimpunkte zu gewinnen. In diesem weiss-blauen Schalker Hexenkessen müssen die Eintracht-Profis von der ersten Minute an dagegenhalten, und zumindest für 90 Minuten plus Nachspielzeit den Traum vom DFB-Pokal ausblenden. Sonst könnte die Bundesliga-Saison vorzeitig bedeutungslos werden. Jochen Golle