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erstellt am: 21 Jul, 2023

Gewalt im Jugendfußball verhindern

Runder Tisch: Jugendfußballer fordern „deutlichere Konsequenzen“

Frankfurt. Der gewaltsame Tod des 15-jährigen Berliner Jugend-Fußballspielers Paul vom JFC Berlin, der bei einem internationalen Pfingst-Jugendturnier in Frankfurt von einem 16-jährigen Gegenspieler des französischen Clubs FC Metz zunächst schwer verletzt wurde und später in einer Klinik verstarb, schockiert die Frankfurter (Jugend-) Fußballszene bis heute.

21 Jugendspieler/innen diskutierten am „Runden Tisch“

Auf Einladung der Sportjugend Frankfurt diskutierten 21 Jugendfußballer/innen am „Runden Tisch“ des SJF-Zentrums am Brentanobad über ihre Erfahrungen mit dem Thema „Gewalt im Sport“ und daraus resultierende Konsequenzen. Moderiert wurde diese Veranstaltung von hr-Journalist Jonas Schulte.

Meist fängt es mit kleinen Provokationen an

Die fünf Kernpunkte dieser Diskussion waren: Konsequenzen deutlicher machen, mehr Erfahrungs-Austausch zwischen den Vereinen, eine Stärkung des Schiedsrichter-Amtes, Trainer-Schulungen und stärkere Belohnungen für Fairness. „Meistens fängt es mit kleinen Provokationen an, mit dem Ziel gegnerische Spieler zu Tätlichkeiten zu provozieren. Manchmal ist es aber auch die reine Lust an einer Eskalation“, erzählt einer der Jugendlichen. Insgesamt seien die allermeisten Partien friedlich und von Fairness geprägt. Aber die Zahl und die Heftigkeit der Auseinandersetzungen haben spürbar zugenommen. Manchmal nehmen die aggressiven Spieler privaten Frust, wie z.B. eine schlechte Schulnote mit aufs Spielfeld. Das äußert sich dann in Beleidigungen, die sich hochschaukeln“, erklärt ein Diskussionsteilnehmer.

Die Position des Schiedsrichters stärken

Besonderen Wert legen die Jugendlichen auch auf eine Stärkung der Schiedsrichter-Position. „Wir sollten die Rituale vor Spielbeginn wieder stärken. Als Beispiel wurden „Shake-Hands“ vor dem Anpfiff genannt sowie „offensichtlichere Bekenntnisse“ von allen Parteien zum Schiedsrichter, an denen sich im Zweifel alle messen lassen müssen.

Forderungen an den Fußballverband

Aber auch der Bedarf an verbandsseitiger Hilfe beim Thema Gewalt scheint noch nicht gedeckt. Die Jugendlichen wünschen sich mehr Informationen über Schulungsangebote. „Bei uns kommt oft nicht an, was es da für Möglichkeiten gibt“, sagt eine junge Fußballerin. Eine Mannschaftskameradin pflichtet ihr bei: „Ich war schon einmal auf einem Führungsspielerinnen-Treffen. Das war interessant. Davon muss es mehr geben und diese Angebote müssten besser beworben werden.“ Auch eine bessere Vernetzung der Vereine wäre wünschenswert, damit von Gewalt betroffene Clubs ihre diesbezüglichen Erfahrungen an andere Vereine weitergegen können.

„Belohnungs-Mechanismen und Anreize für „Fairness“

Auf der anderen Seite könne man auch mal darüber nachdenken, Anreize für faires Verhalten zu stärken. „Auch Belohnungs-Mechanismen können zur Verbesserung der Situation beitragen“, so die Meinung der Jugendlichen. Der einhellige Wunsch aller Nachwuchs: „Unser Fußball soll fair und gewaltfrei bleiben.

Nicht nur reden – sondern handeln!

Am Ende – da waren sich alle Diskussionsteilnehmer/innen einig – nützt „viel reden“ aber nur dann, wenn auch gehandelt wird, finden die Nachwuchsfußballerinnen und Nachwuchsfußballer. „Wir wünschen uns, dass die Konsequenzen von Gewalt auf und neben dem Platz deutlicher präsent werden. Nicht jeder weiß, worauf er sich einlässt.“

Was bisher passiert und nicht passiert ist

„Einige Forderungen sind in dem 2014 vom Frankfurter Fußballkreis initiierten 10-Punkteprogramm enthalten, einige gehen erfreulicherweise sogar darüber hinaus. Hier haben die jungen Spieler/innen mit ihren klaren Hinweisen den Finger in die Wunde gelegt, lobt der in der Sportjugend Frankfurt für den Bereich Prävention zuständige ehemalige Frankfurter Präventionsratsvorsitzende Frank Goldberg die Diskutierenden. 

 Aus diesem Grunde erinnert die Sportjugend Frankfurt an dieser Stelle nochmals an den im Jahre 2014 vom Fußballkreis Frankfurt initiierten Vereins-Wettbewerb für die Frankfurter Fußballer gegen Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, aus dem ein 10-Punkteprogramm hervorging.

Was steht im 10-Punkteprogramm von 2014?

Zur Erinnerung:  Der 10- Punkte-Plan gegen Gewalt im Amateursport.

1. Frankfurter Erklärung zur Gewalt im Fußball

2. Zweijährlicher Workshop zum Thema „Sport-Gewalt-Prävention“ und zur Lage der Gewalt im Fußball.

3. Intensivierung der Information der Ausbildung zum Fußball-Konfliktmanager durch den Hessischen Fußballverband.

4. Intensivierung der Projekte im Rahmen der Sport- Sozialarbeit.

5. Weitere Werbung für Mitternachtssport auch unter Einbindung des Fairnessgedankens.

6. Gewalt-Sehen-Helfen- Seminare und Zertifizierung der Vereine, ggf. weitere Angebote für Eltern und Betroffene schaffen.

7. Website über alle Angebote und Hilfen – Vernetzung dieser Seite.

8. Fairnesspreis für Spieler/Spielerinnen (bis 16 Jahre).

9. Kampagne „Unser Fußball“ als verbindliches Bekenntnis der Trainer und Mannschaftskapitäne zur Frankfurter Erklärung zur Gewalt im Fußball.

10. Überlegung eines Angebots von Sozialsprechstunden in den Vereinen bei Bedarf und einer Task Force Eskalation, die sich sofort um gravierende, sportschädigende Fälle kümmert.

Warum wurde der „Fairness-Preis wieder eingestellt?

Auch mit Blick auf den hier beschriebenen Runden Tisch der Sportjugend Frankfurt vom Juli 2023 und den Forderungen der diskutierenden 21 Jugendlichen erscheint es unverständlich, wenn z.B. die unter Punkt 8 des Programms von 2014 aufgeführte Förderung des Fairnessgedankens mit einem Fairnesspreis für Spielerinnen und Spieler seit einigen Jahren eingestellt wurde.

Auch das unter Punkt 10 angedachte Angebot von „Sozialsprechstunden in den Vereinen bei Bedarf“ und einer „Task Force Eskalation“, die sich sofort um gravierende Fälle kümmert, ist leider seit 9 Jahren (!) niemals in die Tat umgesetzt worden. Es gäbe also sofort verschiedene Tools um der Gewalt im Jugendsport entgegenzuwirken. Jochen Golle

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