Hohe Ansprüche nach Transfer-Coups und vor dem Match in Köln
Frankfurt. Wow! Zum Ende des Winter-Transferfensters hat Eintracht Frankfurt seinen Kader beachtlich durchgemischt. Vier Abgängen (alle per Leihgeschäft) von Spielern mit bislang wenig Einsatzzeit (Aaronson/Arnheim, Ngankam/Mainz, Hauge/FK Bodo/Klimt, Jakic/FC Augsburg) stehen mit Blick auf die jeweiligen Marktwerte 4 namhafte Neuzugänge gegenüber, von denen Last-Minute-Stareinkauf Hugo Ekitiké (PSG/Marktwert: 15 Mio.), Sasa Kalajdžić (Wolverhampton/11 Mio.) und Donny van de Beek (Manu/9 Mio.) bei ihren Ex-Clubs ebenfalls nur auf wenig Spielzeit kamen. Lediglich der von Eintracht-Trainer Dino Toppmöller als „absoluter Diamant“ bezeichnete 18-jährige Stürmer Jean-Mattéo Bahoya (Angers/2,5 Mio.) war zuletzt Stammspieler, erzielte seine 5 Tore in 19 Spielen allerdings in Frankreichs 2. Liga. Bahoya wurde für kommentierte ca. 4 Mio. fest verpflichtet und unterschrieb in Frankfurt einen Vertrag bis 2029. Die drei anderen genannten Neuzugänge wurden bis zum Saisonende ausgeliehen, bei Ekitiké besitzt die Eintracht angeblich eine Kaufoption.
„Wir haben Alle hohe Ansprüche“
Unabhängig von der tatsächlichen aktuellen Leistungsstärke der in dieser Woche verpflichteten Stürmer Ekitiké und Bahoya hat Eintracht Frankfurt mit seinen Winter-Verpflichtungen den Profi-Kader beeindruckend verstärkt und geht mit spür- und hörbarem Selbstvertrauen in die noch ausstehenden 15 Saisonspiele, welche am kommenden Samstagabend um 18.30 Uhr beim Drittletzten 1. FC Köln beginnen. „Wir haben Alle hohe Ansprüche, Das gilt nicht nur für Spieler, sondern auch für das Trainer-Team“, stellte Trainer Toppmöller in der Pressekonferenz klar. Es gäbe keine neuen Ziele, denn die Ziele seien bereits zu Saisonbeginn sehr hoch gewesen, wiegelte der Eintracht-Chefcoach entsprechende Fragen der Journalisten bezüglich höheren Ansprüchen zwar ab, gab aber zu, dass der Konkurrenzkampf durch die Kader-Neuzugänge nun erfreulicher Weise zugenommen habe. Allerdings müsse man speziell Ekitiké und Bahoya wahrscheinlich etwas Eingewöhnungszeit zugestehen.
Konkurrenzkampf in Sturm und Mittelfeld
Speziell im Sturmzentrum, wo mit Sasa Kalajdžić und Ekitiké nun zwei herausragende klare Mittelstürmer, um den im bisherigen Toppmöller-System zumeist nur einen vorhandenen Startelf-Platz konkurrieren, ergänzt durch die positionell offensiv variabler einsetzbaren Marmoush und Bahoya, sowie im Mittelfeld, in dem neben dem wohl gesetzten Skhiri, der wieder genesene Kapitän Rode, Larsson, van de Beek, Chaibi, Ebimbe und Götze unisono Qualität besitzen, herrscht ab sofort extremer Konkurrenzkampf. Das es deshalb vermehrt enttäuschte Spieler geben könnte, ist Dino Toppmöller bewusst. „Die Qual der Wahl ist Teil meiner Jobbeschreibung“, kommentierte er das neue „Angebotsproblem“ humorvoll. Er werde – wie bisher – auf gezeigte Trainingsleistung reagieren und „offene und ehrliche“ Gespräche mit betroffenen Spielern führen. Bislang sei ihm das gut gelungen. Und davon gehe er auch in Zukunft aus.
Ohne erkrankten Marmoush nach Köln
Für das Spiel in Köln steht der bisherige Top-Torjäger Marmoush, trotz des vorzeitigen Ausscheidens der ägyptischen Nationalmannschaft beim Afrika-Cup nicht zur Verfügung. Eine fiebrige Erkältung verhinderte die jetzt für Sonntag geplante Rückkehr nach Frankfurt. Ebenfalls in Köln fehlen wird der Gelb-gesperrte Innenverteidiger Pacho, der so deutete Toppmöller an, wohl von Skhiri ersetzt werden dürfte. Zudem sei Kapitän Rode noch nicht fit für einen Startelfeinsatz.
Fernduell mit Leipzig um Platz 5
So gesehen dürften sich für den Eintracht-Trainer zumindest mit Blick auf das Gastspiel in Köln, die „unangenehmen“ Gespräche erst einmal in Grenzen halten. Mit einem Sieg in Köln könnte die in 2024 noch ungeschlagene Eintracht (Platz 6/31 Punkte) am kommenden Wochenende das in diesem Jahr noch punktlose, zu Hause gegen Heidenheim antretende Team aus Leipzig (Platz 5/33 Punkte/3 Niederlagen in Folge) von Platz 5 verdrängen. Dortmund (36 Punkte/in Heidenheim) und Stuttgart (37/in Freiburg) stehen vor zwei unangenehmen Auswärtsprüfungen. Der sicher auch von der sportlichen Führung erhoffte Eintracht-Angriff auf Platz 4 kann somit in Köln gestartet werden. Jochen Golle