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erstellt am: 29 Mai, 2024

„Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen“

Exklusiver SJF-Fragenkatalog an Hessens Sportministerin Diana Stolz

Diana Stolz (CDU) ist seit 18. Januar 2024 Hessische Ministerin für den Sport, Familie Gesundheit, Pflege und Senioren zuständig. Foto: Moni Pfaff

Wiesbaden/Frankfurt. Seit dem 18. Januar 2024 ist die diplomierte Rechtspflegerin Diana Stolz Hessische Ministerin für Sport, Familie, Gesundheit, Pflege und Senioren. Damit wechselte das Sportministerium vom bislang dafür zuständigen Innenministerium in eine neue Ressortverteilung unter der Leitung der erstmals in Ministerverantwortung stehenden gebürtigen Frankfurterin Diana Stolz. Die 48-jährige verheiratete, zweifachen Mutter lebt aktuell in der Gemeinde Auerbach-Bensheim (Landkreis Bergstraße), wo sie seit 2010 mehrere politische Ämter begleitete. Zuvor hatte sie 2002 erfolgreich ein Aufbaustudium „Justizmanagement“ an der Verwaltungsfachhochschule Fulda absolviert und war zwischen 1999 und 2010 in verschiedenen Ministerien des Landes Hessens u.a. als Referatsleiterin aktiv.

Nach einem persönlichen Treffen im Rahmen eines offiziellen Termins in Frankfurt erklärte sich die neue Sportministerin bereit dem SJF-Journal folgenden exklusiven Fragenkatalog zu den Themen Jugendsport und Ehrenamt in Hessen zu beantworten.

SJF-Journal: Frau Ministerin, der „Sport“ ist seit Beginn Ihrer Amtsperiode nicht mehr dem Innenministerium zugeteilt. Er ist nun eines Ihrer fünf Verantwortungsbereiche neben dem Familien-, Gesundheits-, Senioren und Pflegebereich. Welchen Vorteil könnte Ihrer Meinung nach diese neue Zuordnung für den Sport und Organisationen wie die Sportjugend Frankfurt bringen und welche Bedeutung und Entwicklung sehen Sie beim „Sport in Deutschland“ allgemein?

Diana Stolz: „Sport und Gesundheit gehören für mich untrennbar zusammen – und zwar generationenübergreifend. Im neuen Ministerium wollen wir die Wechselbeziehung zwischen Sport und Gesundheit stärken. Dies ist mir ein bedeutendes Anliegen und hier können Synergien entstehen. Unser Ziel ist es, mit unterschiedlichen Partnern das Themenfeld „Sport, Gesundheit und Bewegungsförderung“ über alle Lebensphasen hinweg zukunftsorientiert aufzustellen. Hier haben wir mit dem Landesprogramm „Sportland Hessen bewegt“ bereits eine wertvolle Struktur geschaffen, die wir im neuen Haus weiter ausbauen wollen.“

„Alles das gilt doch auch für die Sportjugend Frankfurt“

„Dass der Sport gerade im Nachwuchsbereich ein Plus von mehr als zehn Prozent verzeichnen konnte, ist insbesondere ein Verdienst der vielen Ehrenamtlichen in Hessen, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind“. Foto: Moni Pfaff

Wer Sport treibt, stellt die Weichen immer auch auf ein gesundes Leben. Selbst bei schweren Erkrankungen hilft eine gute Konstitution besser durch diese hindurchzukommen. Sport wird vielfach im Verein gelebt und damit ist er Mittler zwischen den Menschen, denn die Vereine sind zugleich wichtige Treffpunkte. Und natürlich entsteht aus dem Breitensport heraus auch Talentförderung. Und alles, was ich nun aufgezählt habe, gilt doch auch für die Sportjugend Frankfurt. Die jungen Menschen leben ihre Begeisterung, treffen Gleichgesinnte, zeigen ihr Talent und entwickeln sich persönlich wie sportlich weiter. Und natürlich sind sie immer auch Vorbilder für andere junge Leute.

Sport liegt übrigens weiterhin im Trend: Zuletzt sind die Mitgliederzahlen in hessischen Sportvereinen deutlich angestiegen. Bemerkenswert ist, dass der Sport gerade im Nachwuchsbereich ein Plus von mehr als zehn Prozent verzeichnen konnte. Das ist insbesondere ein tolles Verdienst der vielen Ehrenamtlichen in Hessen, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind. Die Arbeit für und mit dem Nachwuchs im Sport ist mir als sportbegeisterter Familienmensch eine Herzensangelegenheit.“

SJF-Journal: Auf unserer Website hat der Sportjugendvorstand Stellung zur geplanten Abschaffung der Bundesjugendspiele genommen und diese Pläne kritisiert, weil nach Meinung des Vorstandes der Sportjugend Frankfurt, Sport ein geeignetes Element ist, mit dem Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise auf spätere Drucksituationen im Leben vorbereitet werden können. Unterstützen Sie diese These grundsätzlich?

Diana Stolz: Es liegt in der Natur von unseren Kindern, miteinander zu wetteifern und dabei spielerisch zu erfahren, wer was am besten kann! Wir sollten ihnen das nicht wegnehmen aus falsch verstandener Behütung, sondern sportlichen fairen Wettkampf in all seinen Facetten weiterhin befördern. Ich verstehe die Gedanken, die dem geänderten Konzept zugrunde liegen. Jedoch ist die Änderung des Konzepts der Bundesjugendspiele nicht die Lösung.

„Wettkampf fördert bei Kindern Ehrgeiz, Respekt und FairPlay“

„…die Änderung des Konzepts der Bundesjugendspiele ist nicht die Lösung. Dadurch lernen Kinder Gewinnen und Verlieren, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit, aber auch Respekt, Akzeptanz und FairPlay“. Foto: Moni Pfaff

Gerade Eltern wissen, dass sich Kinder immer vergleichen und ganz natürlich aus vielem einen kleinen Wettkampf machen. Dadurch lernen Kinder Gewinnen und Verlieren, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit, aber auch Respekt, Akzeptanz und FairPlay. Übrigens bin ich davon überzeugt, dass auch der gelernte Umgang mit Misserfolgen die Resilienz unserer Kinder steigert. Zudem hat jedes Kind seine eigenen Stärken und diese sollte es kennenlernen dürfen. 

SJF-Journal: Was halten Sie von folgendem publizierten Zitat unseres langjährigen Vorsitzenden Peter Benesch, der sich Sorgen um die gesellschaftliche Entwicklung im Umgang mit dem Sport macht?

Die Abschaffung der Ehrenurkunden ist auch sportlich gesehen ein falsches Signal. Man tut sportbegeisterten Kindern keinen Gefallen, wenn man die Lust auf Spitzenleistung drosselt, weil Einzel-Bestleistungen nicht mehr erstrebenswert sind. Werden Titel abgeschafft, wird automatisch nicht mehr so intensiv trainiert“, konstatiert Peter Benesch. Sport sei ein tolles Medium, das auf Leistung aufbaue und wichtig für die Gesundheit ist. Die Wegnahme der Chance eine Ehrenurkunde zu erreichen, mindere aber den sportlichen Ehrgeiz.“

Diana Stolz: Die Vergabe von Urkunden ist weiter vorgesehen. Ich teile die Auffassung, dass gute sportliche Leistungen in geeigneter Form honoriert werden sollten. Das macht zum Schluss ja gerade auch mit die sportliche Motivation zu besonderen Leistungen aus.

SJF-Journal: Auch die Sportjugend Frankfurt, die mit 132.000 Mitgliedern in 400 Frankfurter Sportvereinen die größte Organisation und Interessensvertretung ihrer Art in Hessen und zweitgrößte in Deutschland ist, kann ihre Arbeit nur dank des Engagements vieler ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigen. Es wird aber immer schwieriger solche Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen, da der Aufwand immer umfangreicher und komplizierter wird, wie z.B. beim Einsatz der Präventionsarbeit gegen Gewalt, die bei der Sportjugend Frankfurt (Leitbild: „Sport gegen Gewalt“) eine herausragende Rolle spielt.

Inwieweit werden Sie kraft Ihres Amtes das Ehrenamt zukünftig grundsätzlich unterstützen und es ggfls. auch attraktiver machen?

Diana Stolz: Jeder zweite Hesse ist ehrenamtlich aktiv. Damit sind die Hessinnen und Hessen im Bundesvergleich überdurchschnittlich engagiert. Sich für andere und die Gemeinschaft einzubringen, hat einen hohen und einen starken Wert. Daher steht auch die Hessische Landesregierung fest an der Seite dieses oftmals selbstlosen Einsatzes ohne den vieles nicht möglich wäre in unserem Bundesland.

„Mehr als 68 Millionen Euro für den Sport in Hessen“

Wir müssen immer wieder für das Ehrenamt im Sport werben und dies entsprechend unterstützen. Die Landesregierung trägt ihren Teil dazu bei und fördert den Sport seit vielen Jahren mit Rekordmitteln. Mehr als 68 Millionen Euro stellen wir deshalb für unterschiedliche Maßnahmen im und für den Sport in Hessen zur Verfügung. Unser Ziel ist es hierbei, die Menschen in Hessen zu mehr Sport und mehr Bewegung zu animieren, die Sportvereine in Hessen und damit das Ehrenamt vor Ort bestmöglich zu unterstützen. Die neue Landesregierung hat über das Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ beispielsweise ein Paket zur Bürokratiebefreiung im Ehrenamt geschnürt, welches ehrenamtliche Vereine von den GEMA-Kosten befreien möchte. Mit diesen Bausteinen unterstützen wir das Ehrenamt konkret.

SJF-Journal: Ist es richtig, dass eine Studie ergeben hat, die aussagt, dass aktuell ca. 15% der Kinder im Alter bis 5 Jahre übergewichtig sind. Woran liegt das Ihrer Meinung nach und wie wollen Sie dem entgegentreten?

Diana Stolz: Es gibt verschiedene Studien, die zeigen, dass der Nachwuchs an Gewicht zu- und der tägliche Bewegungsumfang abnimmt. Die Gründe für den Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft sind vielfältig und von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Natürlich spielt die Ernährung dabei auch eine Rolle. Aber auch die Anforderungen an Familien sind nicht weniger geworden. Denn Kinder, die regelmäßig Sport treiben, brauchen auch einen Elternteil, der sie hierbei unterstützt und vor allem in ganz jungen Jahren begleitet. Aber hier sehen Sie auch sehr schön, warum es so elementar ist, den Sport, die Familie und die Gesundheit zu vernetzen. Wer sich von Kindesbeinen an bewegt, ist in der Regel nicht übergewichtig. Und natürlich müssen wir schauen, wie wir die Eltern erreichen können. Wir haben diesen tollen Zuwachs von Vereinsmitgliedern im Nachwuchsbereich. Ich möchte aber noch mehr junge Menschen und deren Eltern erreichen.

SJF-Journal: Ihr Vorgänger im Amt hat uns im November 2022 persönlich vor Ort besucht und seine Untersetzung des für die Sportjugend Frankfurt wichtigen Projektes „Inklusion – Sport für Alle“ zugesagt. Dürfen wir in dieser Thematik nach dem Amtswechsel auch auf Ihrer Unterstützung hoffen und in welcher Form kann die Sportjugend Frankfurt mit Ihnen in den Gedankenaustausch treten?

Diana Stolz: Die Hessische Landesregierung unterstützt den inklusiven Gedanken in unserem Land sehr intensiv und seit vielen Jahrzehnten. Und selbstverständlich stehe ich Ihnen für den persönlichen Austausch zu diesem wichtigen Thema zur Verfügung und freue mich darauf.

Frau Ministerin, wir bedanken uns, dass Sie sich für die Sportjugend Frankfurt Zeit zur Beantwortung unserer Fragen genommen haben.  Jochen Golle

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