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erstellt am: 3 Jun, 2024

„Ich glaube das wird eine Erfolgsgeschichte!“

Oberbürgermeister Mike Josef eröffnete im Rahmen des Jahresempfangs der Sportjugend Frankfurt den Sportjugendpark Louisa

OB Mike Josef (re. neben SJF-Vorsitzender Petra Preßler) hält die Übernahme des Sportjugendparks Louisa durch die Sportjugend für einen „Glücksfall“ und glaubt an eine Erfolgsgeschichte sowohl für den Sportplatz als auch für die Sportjugend.“ Foto: Moni Pfaff

Frankfurt. Am 1. Juni 2024 , dem offiziellen Weltkindertag, wurde im Rahmen des Jahresempfangs der Sportjugend Frankfurt auf dem Areal des langen ungenutzten kommunalen Sportplatzes am Rande des Sachsenhäuser Stadtwaldes (Ziegelhüttenweg 325) der frisch renovierte und ab sofort von der Sportjugend Frankfurt verwaltete Sportjugendpark Louisa feierlich eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt Frankfurts Oberbürgermeister und Sportdezernent Mike Josef.

Junge Menschen in den Verband eingebunden

Nach einem grundsätzlichen Lob für die Sportjugend Frankfurt für die Einbindung junger Menschen in den Vorstand des Vereins („Ich finde es eine großartige Sache, was ihr in der Sache in dieser Stadt für den Jugendsport leistet und wie ihr die Jugend in die Verbandsarbeit eingebunden habt und die jetzt Teil Eurer großartigen Verbandsarbeit bei der Sportjugend sind“), bezeichnete das Stadtoberhaupt die Übernahme des lange ungenutzten ehemaligen Betriebssportplatzes und der ehemaligen Galaxy-Trainingsstätte durch die Sportjugend Frankfurt als positive Entwicklung. „Ich halte dies für einen Glücksfall und ich glaube dies wird eine Erfolgsgeschichte, sowohl für den Sportplatz als auch für die Sportjugend.“

Die Showtanzgruppe Vanity Showdancer Frankfurt e.V. weihte mit einem temporeichen EM-Tanz den neuen Sportjugendpark an der Louisa ein. Frankfurts OB und Sportdezernent Mike Josef hatte zusammen mit Makkabi-Boss Alon Meyer Spaß an der aufgestellten Torwand.

Fokus auf Mädchenfußball und Inklusion

Er lobte zudem die geplante Fokussierung bei der Anlangen-Nutzung auf den Mädchen- und Frauenfußball sowie das Thema Inklusion im Sport. „Ich finde es großartig, den Schwerpunkt auf die Themen Inklusion und Mädchenfußball zu legen, zwei Sachen, die aktuell sehr stark nachgefragt sind und Schwerpunkte, die wir auch seitens der Stadt in den nächsten Jahren versuchen werden auszuweiten.“ Zudem seien dies auch zwei Bereiche, die in Bezug auf Mitgliedszahlen in den Vereinen große Zuwächse mit sich bringen.

Dem stimmte SJF-Vorsitzende Petra Preßler zu. „Wir wollen das Gedankengut zum Thema Inklusion noch mehr in die Vereine tragen. Hier im Sportpark Louisa soll Mädchen- und Frauenfußball im Fokus stehen. Viele Mädchen und junge Frauen haben nur wenig Möglichkeiten ihren Sport auf Sportplätzten auszuüben. Diesbezüglich wollen wir hier Möglichkeiten schaffen.“

Zweitgrößte Jugendsport-Organisation in Deutschland

SJF-Vorsitzende Petra Preßler publizierte die statistischen Mitgliederzahlen der Sportjugend Frankfurt, die seit Ihrer Gründung von 1121 auf 134.200 Mitglieder angewachsen ist. Damit ist die Sportjugend Frankfurt aktuell nach der Münchner Sportjugend die zweitmitgliedsstärkste ihrer Art in Deutschland. Nach Auffassung Preßlers sagen diese Zahlen zwei Dinge aus: Dass die Frankfurter Sportvereine hervorragende Jugendarbeit leisten und dass die Bedingungen nicht so schlecht sein können wie immer zu hören ist. Allerdings sollten mehr neue Sportanlagenschaffen geschaffen werden, um das rasante Bevölkerungswachstum zu stemmen.

„Kindeswohl ist ein brisantes Thema“

Peter Preßler umriss zudem die Brisanz des Themas Kindeswohl in Sportvereinen und drückte ihre Dankbarkeit aus, dass die Stadt der Sportjugend Frankfurt eine mit zwei Ansprechpersonen besetzte halbe Stelle zur Verfügung stellt.„Wir sind dankbar, dass wir diese Stelle nach hartem Kampf erhalten haben. Kindeswohl ist ein brisantes Thema. In vielen Vereinen ist es z.B. noch nicht selbstverständlich, dass ein erweitertes Führungszeugnis für Trainer und Ausbilder ein Muss ist. Es ist auch noch nicht lange her, dass in Frankfurt ein Trainer zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde. Das Thema als Verein ist: Wo gehe ich als Vereinsmitglied in Verdachtsfällen hin ohne sofort das ganz große juristische Rad zu drehen? Es gibt auch Fälle, wo sich der Verdacht nicht bestätigt, und dann sind Personen beschädigt. Unsere Mitarbeiter sind hierbei eine Anlaufstelle. Sie überprüfen den Vorgang neutral und berichten aber urteilen oder verurteilen nicht.“ Preßler bedauerte, dass es vor der Einrichtung Kritik und Vorwürfe an diesem Vorhaben gab. „Keiner von uns wollte anderen die Arbeit wegnehmen wie uns vorgeworfen wurde. Wir wollen lediglich eine zusätzliche neutrale Anlauf- und Schlichtungsstelle sein. Denn dieses Thema ist eine ganz wichtige Geschichte. Wir werden nach zwei Jahren evaluieren, wie sich dieses Thema entwickelt hat.“

Sadi Seibold (neue SJF-Jugendsprecherin) und Azad Polat (Jugendsprecher und neuer stellvertretender SJF-Vorsitzender) stellten sich gemeinsam den zahlreichen Gästen des Jahresempfangs vor.

Kraftsportlerin und Studentin der Biophysik

Im Rahmen des Jahresempfangs wurden in einer kurzweiligen Talkrunde sowohl die neue Jugendsprecherin Sadi Seibold als auch SJF-Jugendsprecher Azad Polat vorgestellt, der vom Vorstand vor kurzer Zeit auch zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde.

Die neue Jugendsprecherin Sadi Seibold ist Kraftsportlerin beim KSV Frankfurt, und studiert Biophysik. Die eher zierliche Frau strebt im Rahmen des Kraft-Dreikampfes eine DM-Teilnahme an und verriet unter viel Beifall ihre Bestleistungen im Bankdrücken (67,5 kg), Kniebeugen (115 kg) und Kreuzheben (160 Kilo). Der Kontakt zur Sportjugend kam über den Verein KSV, der seine Basis in der SJF-Sportzentrum am Brentanobad hat. Dazu hatte sie Interesse ein Ehrenamt im Sportbereich auszuüben.  „Ich möchte gerne weitergeben, dass auch Frauen in Männersportarten Erfolg haben und stärker werden können. Deshalb möchte ich im Rahmen des Ehrenamtes eine Frauengruppe als Projekt für Kraftdreikampf organisieren.“

„Ich möchte im Sport Brücken schlagen“

Azad Polat gestand ein „unfassbar viel Freude“ bei der Sportjugend Frankfurt zu haben. Die Sportjugend sei eine Jugendorganisation, bei er es die handelnden Personen schaffen den Jugendlichen und den Mädchen den Vorrang zu geben und ihnen dabei zuhört.

Er selbst möchte durch den Sport „Brücken schlagen und Kulturen zusammenbringen“. Er hat dies bereits in einem persönlichen Projekt mit Mädchenfußball in einer Rödelheimer Schule umgesetzt. Sport in Frankfurt ist unfassbar wichtig für die Gesundheit, die Gemeinschaft, er schafft Integration und Inklusion. Aber in Frankfurt ist die Sportstättenvergabe problematisch“, merkte Polat an. Sport sei auch Demokratie und auch mit Blick auf 75 Jahre Grundgesetz sollte man in den Sport investieren und die Demokratie leben, sodass die kommende Generation in einer demokratiefreundlichen Welt aufwachsen kann.

Christian Pfennig (li., neuer SJF-Vorstand für Kommunikation und Marketing) und Professor, Dr. Heinz Zielinski (ehemaliger Abteilungsleiter im Hessischen Innen- und Sportministerium) wiesen auf das Potenzial bei Fanprojekten hinsichtlich Kommunikation und der Prävention von Gewalt im Sport hin. Foto: Moni Pfaff

Ex-DFL-Kommunikationschef Pfennig unterstützt die Sportjugend

Seit Februar 2024 ist Christian Pfennig bei der Sportjugend Frankfurt zuständig für Kommunikation und Marketing. Zuvor hatte er diese beiden Ressorts 18 Jahre lang verantwortlich für die DFL geprägt. Pfennig freut sich die Sportjugend Frankfurt begleiten zu dürfen. „Wir haben noch einiges vor. Fußball und Sport ist immer auch Gesellschaft. Bei der Sportjugend finde ich durch die Fanprojekte Schnittstellen zwischen Profisport und Gesellschaft. Diese besitzen bundesweit einen sehr guten Ruf. Das ist aktive Sozialarbeit, die man mit Polizeistunden nie aufwiegen könnte.“

Kommunizieren und Deeskalieren

Pfennig bot in diesem Zusammenhang die Unterstützung für den Amateursport an, wo es zuletzt zu einigen Fällen von Gewalt gekommen war. „Mit unserer Expertise könnten wir auch den Amateursport unterstützen in Form von Kommunikation und Deeskalation. Das Angebot haben wir gemacht. Ich bin mir sicher, dass die Kollegen, die vor Ort bei Hochrisikospielen so gute Arbeit machen sich auch für den Amateursport einsetzen würden.“

„Große Verantwortung übernommen“

Professor Dr. Zielinski, Sportkreisvorsitzender in Gießen und ehemaliger Abteilungsleiter im Hessischen Innen- und Sportministerium) gratulierte der Sportjugend zur Übernahme des Sportjugendparks und sprach von einer großen Verantwortung. Der Sport sei in der überwiegenden Form friedlich und sollte seine Probleme in seiner eigenen Autonomie versuchen zu lösen. In Ergänzung zu den Ausführungen Pfennigs bezeichnete er es als „großartig“, dass die Sportjugend Frankfurt hier Ideen zur Prävention entwickelt hat. „Warum also sollte man die Potentiale, die die Frankfurter Sportjugend hat, nicht nutzen?“, stellte er fragend in den Raum. Er könne die Sportjugend nur beglückwünschen, wenn sie in dieser Richtung aktiv wird. Probleme seien nur vor Ort zu lösen. „Wir haben die Kompetenzen im Sport und meine Aufforderung ist es diese auch zu nutzen“, stellte Zielinski klar.

Jens Offen (ehemaliger stellvertretender Amtsleiter im Jugend- und Sozialdezernat) und SJF-Vorstand Peter Benesch (re.).

Finanzfachmann Offen engagiert sich ehrenamtlich

Auch Jens Offen, der ehemalige stellvertretende Amtsleiter im Jugend- und Sozialdezernat der Stadt Frankfurt (14 Jahre lang verantwortlich für einen Haushalt in Höhe von 1,5 Milliarden Euro) engagiert sich seit Jahresbeginn ehrenamtlich bei der Sportjugend Frankfurt, speziell im Bereich der Fanprojekte. Der Kontakt sei während der Corona-Zeit entstanden als es im Hafenpark zu Problemen mit vielen ausgiebig feiernden Jugendlichen kam. Da die Landespolizei das Problem nicht lösen konnte, kam im Rahmen des Katastrophenschutzplans die Frage auf wie dieser Zustand befriedet werden könne. „Viele Träger waren nicht bereit ihre Sozialarbeiter hinzuschicken, um mit diesen Jugendlichen zu reden und auf sie einzuwirken. Die Sportjugend war dagegen bereit. Wir haben zusammen mit der Sportjugend, der Landes- und Stadtpolizei sowie vielen Ämtern die Lage in den Griff bekommen“, erinnerte Offen an eine schwierige Zeit in der er die Sportjugend Frankfurt als verlässlichen Partner kennengelernt hat. „Besonders Peter Benesch, Felipe Morales und sein Team vom Mitternachtssport der Sportjugend Frankfurt sind da zu nennen. Zusammen ist es uns gelungen die Situation zu befrieden, ohne dass die Polizei mit bereit stehenden Schlagstöcken oder Wasserwerfern anrücken musste“, beschrieb Offen die ersten Kontakte mit seinem heutigen Betätigungsfeld. Seine ehemalige Dezernentin, die an diesem Jahrestag ebenfalls anwesende Professor Dr. Daniela Birkenfeld und Peter Benesch haben ihn damals angesprochen. Jens Offen: „Ich dachte mir, da lohnt es sich mich zu engagieren. Hier kann ich etwas bewirken und es ist ein gutes Gefühl.“

Ehrenamt bei dem ich Geld mitbringen muss?

Als letzter Redner ging Peter Benesch, langjähriger SJF-Vorsitzender und aktueller Finanzvorstand auf die auch von Hessens Sportministerin Diana Stolz vor wenigen Tagen angesprochene Krise des Ehrenamtes ein, nicht nur im Sport, sondern generell. Das deutsche System Ehrenamt sei auf der Welt einmalig und deshalb müsse es uns am Herzen liegen dieses zu retten und zu stabilisieren. Ohne das Ehrenamt wären die Flüchtlings- oder Coronakrise gar nicht zu lösen gewesen. „Der Fehler des Ehrenamtes war es in der Vergangenheit versäumt zu haben aufzuzeigen, was es für eine wirtschaftliche Kraft ist. Wenn man ausrechnet, was das Ehrenamt alles leistet, reden wir von Milliarden Euro. Wir müssen uns vom Gedanken verabschieden, dass das Ehrenamt nichts kostet“, stellte Benesch klar. Es könne nicht sein, dass immer mehr Menschen uns von Bord gehen und sagen. „Ich kann mir das Ehrenamt nicht leisten, weil ich noch Geld mitbringen muss.“ Es müsse Menschen geben, die Ehrenamtliche administrativ unterstützen, beim Ausfüllen zeitaufwendiger und teilweise auch unnötiger Formulare. Wenn zum Beispiel ein Verein ein Fest organisiert und dafür einen Zuschuss beantragen will, muss es Personen geben, die dabei helfen. Die Einrichtung einer solchen administrativen Stelle wäre eine große Hilfe.

„Das ist der Sargnagel für das Ehrenamt“

Der Sargnagel oder Totengräber des Ehrenamtes sind nach Auffassung von Benesch aber die zunehmenden Angriffe auf Ehrenamtliche, sei es auf Schiedsrichter im Sport, auf Rettungskräfte, Polizisten und Politiker. Wenn man das nicht in den Griff bekäme und nicht in aller Härte dagegen vorgehe, werde zukünftig kaum noch jemand für das Ehrenamt tätig sein. Viele werden sich denken: „Ich muss noch Geld mitbringen und muss auch noch Angst um mein Leben haben“, malte Benesch ein trauriges Szenario.

Forderung nach Wertschätzung

Zudem gehöre seiner Meinung nach auch Wertschätzung für Ehrenamtliche dazu. Diesbezüglich sei Oberbürgermeister Mike Josef ein Vorbild, mit dem man jederzeit auf Augenhöhe sprechen könne. „Es gibt aber leider auch eine ganze Menge Mitarbeiter in Ämtern, bei denen man das Gefühl hat, man ist für sie da aber sie nicht für uns. Von Augenhöhe ist man in diesen Fällen sehr weit entfernt. Nicht bei allen, aber es gibt eine ganze Menge und das kann nicht richtig sein. So etwas ist keine Wertschätzung. Ich höre es auch immer wieder von Vereinen, wenn diese sich bei Ämtern melden, dass sie sich als Bittsteller fühlen. Das muss abgestellt werden“, schloss Benesch seinen Vortrag, der ihm Beifall der Anwesenden einbrachte.

Trotz oder auch wegen dieser kritischen Anmerkungen am Ende des offiziellen Teils dieses Jahresempfangs war bei allen Gästen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit für eine gute Sache (den Sport) zu spüren. Der Sportjugendpark Louisa hat auch aufgrund seiner engagierten Gäste eine würdige Eröffnungsfeier erlebt. Jochen Golle

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